Nachdem es lange ruhig war um den Bergmannspfad Wiesbach, kommt nun langsam wieder etwas Bewegung in das Thema. Im Rahmen der saarländischen Literaturtage „erLESEN!“ gastierte Thomas Fläschner in der Wiesbachhalle. Er stellte sein neues, nicht nur für Bergleute interessantes Buch vor. Aber auch am Bodendenkmal „Bergmannspfad“ in Wiesbach wird weitergearbeitet – hier wird die saarländische Gesichte erlebbar gemacht.
Buchvorstellung „Bergmannspfade – Die Arbeitswege der Bergleute im Saarrevier“
Am vergangenen Freitag stellte Thomas Fläschner im oberen Schankraum der Wiesbachhalle sein Buch „Bergmannspfade – Die Arbeitswege der Bergleute im Saarrevier“ vor, das im Röhrig Verlag Ende des Monats erscheinen wird. An diesem Abend konnte Andreas Schorr, Geschäftsführer des Röhrig Verlages, auch den Vorsitzenden der St. Barbara-Bruderschaft Wiesbach, Jakob Herrmann, sowie seinen Stellvertreter Manfred Kuhn begrüßen. Ebenso waren der Einladung Ortsvorsteher und Landtagsabgeordneter Stefan Löw sowie Alwin Theobald, Mitglied des Landtags, gefolgt. Schließlich war der Vorsitzende des Förderkreis für Heimatkunde und Denkmalpflege, Hans-Günther Maas, der Einladung zu dieser Buchvorstellung gefolgt. Aufgrund der aufwendigen Recherchen rund um die Arbeitswege der Bergleute durch Thomas Fläschner wurde erst bekannt, welches einzigartige Relikt aus dem vorletzten Jahrhundert in Wiesbach mit Bergmannspfad freigelegt wurde. Dieses Stück Bergmannspfad ist im Gegensatz zu dem weiter oberhalb im Wald gelegenen Teil noch so erhalten, wie es in den Unterlagen der Bergverwaltung aus den 1890-er Jahren beschrieben wurde. Das Interessante daran ist auch, dass Thomas Fläschner Unterlagen der Berginspektion vorliegen, die die Vorgänge um den Bau dieses Bergmannspfades beschreiben – angefangen von den Beschwerden der Bergleute über den mühsamen und kräftezehrenden Weg, über die Anmerkungen und das Verständnis der Bergbauverwaltung hierzu bis hin zu Ausschreibungs- und Auftragsdokumenten. Das Buch von Thomas Fläschner, das es Ende des Monats Mai zu kaufen gibt, basiert auf weitreichenden und ausführlichen Recherchen und Sichtung von Unterlagen der Bergverwaltung, schaut aber auch über den Tellerrand hinaus nach Frankreich, ins Ruhrgebiet und andere Bergbaureviere in Deutschland. Es gibt interessante Einblicke in die gesellschaftliche, städtebauliche sowie politische Entwicklung seit Beginn des staatlichen Steinkohlebergbaus.
Bergmannspfad Wiesbach wurde zum Bodendenkmal erklärt
Zuerst wollten Harald Schorr und Peter Stein nachschauen, ob von dem Bergmannspfad oberhalb der Grubenstraße noch etwas erhalten ist. Peter Stein vom Verein IlltalerLand e. V. wollte diesen Bergmannspfad dann in eine seiner naturkundlichen Wanderungen einbinden, um neben anderen Zeitzeugen der Geschichte wie etwa den Grenzsteinen mit diesem Bergmannspfad interessierten Wanderern etwas zur Heimatgeschichte und einer Grundlage unseres Wohlstandes – dem Steinkohlebergbau – zu erinnern. Dass es schließlich ein so einzigartiges, noch fast im Originalzustand erhaltenes Bauwerk ist, wurde den beiden erst nach einer Recherche und Bewertung von Thomas Fläschner, dem Autor des Buches, bewusst.
Schließlich kam auch das Landesdenkmalamt nach einer Besichtigung zu dem Ergebnis, dass es sich bei diesem Teil des Bergmannspfades um ein erhaltenswertes Bodendenkmal handelt. Nachdem sich Harald Schorr und Peter Stein bereit erklärt hatten, die weiteren Maßnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und der Gemeinde auszuführen, war das Landesdenkmalamt damit einverstanden, den Bergmannspfad so zu gestalten, dass er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Bevor dies so weit ist, müssen jedoch noch Maßnahmen wie unter anderem die Vermessung und Dokumentation durchgeführt werden.
Auf Nachfrage des Landesdenkmalamtes haben sich Harald Schorr und Peter Stein bereit erklärt, am deutschlandweit veranstalteten „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September 2022 auch Führungen für interessierte Besucher aus anderen Landesteilen zum Bergmannspfad durchzuführen. Über den weiteren Fortgang der Erschließung und über Geschichten rund um den Bergmannspfad werden Peter Stein und Harald Schorr alle Interessierten auf dem Laufenden halten.