Viele Gärten, aber auch Grünflächen, bieten heutzutage nur wenig Nahrung für Bienen und Insekten. Durch Kultivierung und Versiegelung werden Insekten, wie beispielsweise die heimische Wildbiene und Schmetterlinge, aber auch Rebhuhn, Fasan, Hase und verschiedene Vogelarten, wie etwa die Feldlerche, durch den Mensch immer mehr in ihrem Lebensraum eingeschränkt. Um dafür einen Ausgleich zu schaffen, haben die Landesentwicklungsgesellschaft Saarland, LEG Saar, und die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) das saarlandweite Projekt „SAARLAND – ARTENREICH“ ins Leben gerufen. Den Flächenbesitzern wird kostenfrei eine für den jeweiligen regionalen Lebensraum zusammengestellte Saatgutmischung aus unterschiedlichen Blumen und Kräutern zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug verpflichten sich diese zur Einsaat und damit zur Stilllegung ihrer Fläche für die kommenden Jahre. Auf diese Weise wurde bereits auf einer Fläche der Größe von ca. 80 Fußballplätzen das „Lebensraum-Saatgut“ in Zusammenarbeit mit knapp 30 saarländischen Gemeinden und Landwirten ausgebracht.
Auch in der Gemeinde Eppelborn wurde mit der Schaffung von Lebensraum für gefährdete Tiere und Pflanzen vieles für den Artenschutz getan. Auf vier Eppelborner Friedhöfen wurden sieben Flächen von insgesamt rd. 4.000 m², teilweise in Kooperation mit den Bienenvereinen, als Blühwiesen angelegt. Auf einer öffentlichen Wiesenfläche in Humes ist in Zusammenarbeit mit der NABU-Ortsgruppe Unteres Illtal e.V. und einem Landwirt eine rund 1.000 m² Rasenfläche mit insektenfreundlichen Kräutern entstanden, ebenso im näheren Umfeld vom „Haus Resch“. Zudem hat die Gemeinde Eppelborn die Aktion „insektenfreundlicher Hausgarten – 1.000 m² Garten für Insektenarten“ gestartet und kostenlos regionales Saatgut für Blumenwiesen an 55 Bürgerinnen und Bürger abgegeben, die damit 1.000 m² Garten eingesät haben. Wo immer möglich, werden die gemeindeeigenen Flächen extensiv gepflegt, heißt maximal zweimal im Jahr gemäht, erläutert Verwaltungschef, Bürgermeister Dr. Andreas Feld. Dort dürften dann auch mal andere, wichtige Raupenfutterpflanzen wie z.B. Brennnessel und Ampfer wachsen. Es ist eine wichtige Aufgabe für uns alle, die Artenvielfalt für die nachfolgenden Generationen zu schützen und zu bewahren.
Besonders freuen konnte er sich, als er die Auszeichnungsplakette „SAARLAND – ARTENREICH“ für die Gemeinde Eppelborn vom LEG Saar- Aufsichtsratsvorsitzenden sowie Staatssekretär und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten des Saarlandes Roland Theis in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der LEG Saar und LEG Saar-Geschäftsführer Valentin Holzer für die Gemeinde Eppelborn entgegen nehmen durfte. „Ich nehme diese Plakette als Ansporn, weiter dranzubleiben und andere mitzunehmen, damit mit der Aussaat von regionalem Saatgut weiterer Lebensraum für Flora und Fauna zurückgewonnen werden kann.“, so Feld.
Veröffentlicht am 3.3.2022
Foto v.l. vorn: Bürgermeister Dr. Andreas Feld und LEG Saar- Aufsichtsratsvorsitzenden sowie Staatssekretär und Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten des Saarlandes Roland Theis in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der LEG Saar
dahinter: Valentin Holzer, Geschäftsführer LEG Saar, und David Beyer, Projektmitarbeiter
Foto: SHS – Strukturholding Saar