Am vergangenen Samstag fand in Humes die Diözesanversammlung des Kolpingwerkes Trier statt.
In Vertretung für Bürgermeister Andreas Feld begrüßte der Beigeordnete Sebastian Michel die zahlreich angereisten Gäste. Begleitet wurde er vom Humeser Ortsvorsteher Karl Barrois. „Endlich können wieder Treffen vor Ort stattfinden. Freundschaften werden wiederbelebt, neue Kontakte werden geknüpft. Das persönliche Gespräch und die Diskussion, sie sind unerlässlich auf dem Weg der Weiterentwicklung“, sagte Michel. Ganz besonders dankte er dem Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Humes, Georg Schwarzkopf und den Vereinsmitgliedern für das ehrenamtliche Engagement. Der Versammlung wünschte er einen guten Verlauf und viele gute Beschlüsse.
Aus der Pressemitteilung des Kolpingwerks:
Neben den üblichen Regularien beschäftigten sich die Delegierten und Gäste mit aktuellen Verbandsthemen wie dem Entwurf zum neuen Leitbild, den aktuellen Schwerpunkten der Kolpingjugend und der Entwicklung der Solidaraktion des Verbandes an der Ahr.
Geehrt wurde die Kolpingsfamilie Oberwesel für besonderes soziales Engagement vor Ort. Das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Diözesanverband Trier erhielten Elke Grün und Michael Brahm. Elke Grün bringt sich über ihr Amt als Geistliche Leiterin hinaus auch zu anderen Themen aktiv ein. Dazu gehören „Bildung“, „Frauen“ und „Internationales“. Außerdem hob Präses Thomas Gerber besonders ihre kommunikativen Stärken hervor und dass auch auf Bundesebene mehrere Gremien von ihrem Einsatz profitieren. Bei der Übergabe des Ehrenzeichens an Michael Brahm gab der Vorsitzende, Dr. Bernd Geisen einen Überblick über dessen langjähriges Engagement: Als jüngster Diözesanvorsitzender in den 80er/90ern, im Vorstand der Internationalen Jugendburg Schönburg Oberwesel und des Fördervereins Krankenhaus & Seniorenzentrum Oberwesel und an vielen weiteren Stellen brachte und bringt Brahm seine Fähigkeiten und seinen großen Erfahrungsschatz ein und trägt so wesentlich zur Entwicklung des Verbands bei.
Vom aktuellen Stand an der Ahr berichtete Edgar Bertram, der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Dernau. Es sei viel Geduld gefragt, denn noch immer werden Häuser abgerissen und Entscheidungen von Sachverständigen und Ämtern stehen aus, Handwerker müssen gefunden werden. Neben den Gefühlen von Schock, Verlust und Trauer empfänden die Bewohner der Ahr auch große Freude über die unglaubliche Hilfsbereitschaft so vieler Menschen, darunter auch Kolpingmitglieder und Kolpingsfamilien. „Sie haben uns so viel Hoffnung gegeben.“ sagte Bertram. Er berichtete, dass der Vorstand der Kolpingsfamilie recht zeitnah persönlich eine erste kleinere Summe an die betroffenen Haushalte übergeben habe. „Ich hatte manchmal das Gefühl, dass das Gespräch für die Mitglieder mindestens genauso wichtig war wie die finanzielle Unterstützung.“ Er selbst wurde an manchen Tagen von 3 bis 4 Kolpingsfamilien angerufen, die ihre Hilfe anboten. „Das hat mich sehr an die Zeilen aus dem Kolpinglied erinnert ‚Wir sind Kolping, Menschen dieser Welt. Und wir sehen das, was wirklich zählt.‘“ Wegen des örtlichen ‚Kolping-Kellerchens‘, das im Besitz der Pfarrei ist, schrieb Bertram einen Brief an den Bischof. „Zwei Wochen später stand er plötzlich in meinem Wohnzimmer.“ Nun ist eine Sanierung durch die Kolpingsfamilie und viele Helfer aus Kolpingsfamilien deutschlandweit geplant.
Im Vorstandsbericht griff der Diözesanvorsitzende, Dr. Bernd Geisen das Thema ebenfalls auf. Die 2021 bei der Diözesanversammlung beschlossene Solidar-Aktion hat sich unglaublich entwickelt. Kolpingmitglieder aus ganz Deutschland und aus dem Ausland unterstützen in Form von Geld- und Sachspenden und tatkräftiger Hilfe. Seit September treffen sich Vorstandsmitglieder der 5 Kolpingsfamilien an der Ahr, des Diözesanverbands und der Kolpingjugend regelmäßig, um über die Verwendung der Spendengelder zu entscheiden. Knapp 150 Haushalte, in der Regel Familien mit bis zu sechs Personen wurden mit einer ersten Unterstützungszahlung versorgt. Für ihre Arbeit bekommen auch die Kolpingsfamilien finanzielle Unterstützung. „Sämtliche Geldzuwendungen werden im Einzelfall nach Bedürftigkeit beschlossen. Dass alle Beschlüsse dabei gemeinsam getroffen werden, beweist die Solidarität der betroffenen Kolpingsfamilien untereinander und wird dem Anliegen der vielen kleinen und großen Spenden der Mitglieder im Kolpingwerk gerecht“, erläutert Dr. Geisen. „Die Aktion läuft weiter, denn viele Bedarfe werden sich erst noch zeigen.“
Bis Ende 2021 spendeten Kolpingsfamilien, Mitglieder und Freund*innen des Kolpingwerks knapp 280.000 Euro, inzwischen sind es über 330.000 Euro. Besonders bewegt hat die Verantwortlichen eine Spende von Kolping Burundi, das eines der ärmsten Länder der Erde ist, in Höhe von 1.365 Euro.
Das Kolpingwerk Trier zählt im Bistum Trier 5.300 Mitglieder in rund 90 örtlichen Gemeinschaften, den Kolpingsfamilien.
Weltweit engagieren sich im Kolpingwerk 400.000 Mitglieder in über 60 Ländern. Sein Wahlspruch lautet: „Verantwortlich leben – Solidarisch handeln.