Ab dem Jahr 2027 sollen Eltern im Saarland nach dem Willen der Landesregierung keine Kita-Gebühren mehr zahlen. Am Dienstag wurde der Entwurf des „Beitragsfreie-Kita-Gesetzes“, das ab dem neuen Kita-Jahr den Abbau der Elternbeiträge in vier Schritten regeln soll, beschlossen. Wenn das Gesetz zügig beraten und beschlossen wird, können die Beiträge bereits zum Start in das neue Kindergartenjahr am 1. August 2023 weiter sinken. Seit 2019 sind die Beiträge von damals 25 schrittweise auf aktuell 12,5 Prozent gesunken. Jetzt sollen sie pro neuem Kita-Jahr um jeweils weitere 2,5 Punkte abgesenkt werden. Das bedeutet: Ab dem 1. August soll der Elternanteil auf 10 Prozent der Personalkosten und dann schrittweise weiter bis auf 2,5 Prozent im Jahr 2026 sinken, bevor er ab dem 1. Januar 2027 komplett wegfallen soll. Für das Land bedeutet dies zusätzlichen Ausgaben von 3,4 Millionen Euro im Jahr 2023 und danach schrittweise entsprechend höher mit schließlich knapp 46 Millionen Euro ab dem Jahr 2027. Ich begrüße die schrittweise Senkung und voraussichtliche Abschaffung der Kita-Gebühren sehr, denn damit werden wir im Saarland noch familienfreundlicher und fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies ist umso wichtiger, da der Fachkräftemangel immer größer wird. Derzeit fehlen in Deutschland rund 100.000 Erzieherinnen und Erzieher. Ein kostenloser Kindergartenplatz nutzt uns nichts, wenn es keine Erzieherinnen und Erzieher gibt, die unsere Kinder betreuen. Hier geht mein Appell an die Bundes- und Landespolitik. Es ist zwingend erforderlich, den Beruf der Erzieher und Kinderpfleger attraktiver zu machen.
Nur so können wir junge Menschen für dieses Berufsfeld gewinnen und nicht nur einen kostenlosen, sondern, und das ist das Entscheidende, einen sicheren Betreuungsplatz den werdenden und zukünftigen Eltern in unserer Gemeinde anbieten.
Ihr Bürgermeister
Dr. Andreas Feld