In diesem Jahr wurde in Dirmingen die lange Kirmestradition mit der 276. „Derminga Kerb“ fortgesetzt.
Mit zu dieser schönen Tradition gehört immer wieder die Erweckung der Kirmes im dunklen „Kläse Keller“. Wegen Verhinderung von Ortsvorsteher Frank Klein und seines Stellvertreters Michael Polotzek durften diesmal erstmals Bürgermeister und Schirmherr Andreas Feld zusammen mit dem Ober-Kulturaner Raimund Klein in den Keller hinabsteigen und et „Kerwelisje“ alias Charlotte Meier und de „Kerwehannes“ alias Luca Heinen aus dem langen Kerweschlaf erwecken. Leicht schlaftrunken, aber voller Erwartung erblickten die beiden das Tageslicht und wurden mit Jubelrufen und einem Spalier der Kulturaner empfangen. Auf einem Umzugswagen gings dann im Triumphzug unter Applaus des Kerwevolkes weiter zum Festplatz im Brühlpark.
Dort angekommen, dankte Raimund Klein den Schaustellern und den Kulturanern vom Kulturverein Dirmingen, die dieses schöne Fest ausgerichtet haben und damit eine seit dem Jahr 1746 bestehende Dirminger Tradition aufrechterhalten. „Gerade in dieser schweren Zeit brauchen wir so etwas, wo wir die Seele baumeln lassen.“
Bürgermeister Feld ergänzte “Es freut mich, dass die Kulturaner das kulturelle Erbe bewahren und dass es Schausteller gibt, die sich engagieren“. „Schön, dass es auch in Dirmingen Menschen gibt, die das Heimatgefühl verkörpern und eine solche Veranstaltung auf die Beine stellen“, so Feld.
Zur Tradition gehört aber auch eine zünftige Kerwered. Die wurde fast schon traditionsgemäß von Kerweredner Hans-Peter Hoffmann gehalten. Mit Bezug auf den aktuellen Konflikt in der Ukraine und dem Motto der Musketiere beschließt er seine Rede „Und wenn die Schwade droht zu krache, nix do – mir mache keine halbe Sache. Mir stehn sesamme – in jedem Falle, alle für einen – einer für alle.“
Zwei gezielte Schläge vom Kerwehannes brauchte es danach und der Gerstensaft fürs Fest konnte in die Gläser fließen. Damit war der offizielle Startschuss für die Dirminger Kerb vollzogen. Auf dem Kerwplatz gab es ein tolles Kirmesangebot, das an zahlreichen Kirmesbuden von Fliegerbahn, Autoscooter, Kinderkarussell und Wurfbuden für Jung und Alt viel zu bieten hatte. Natürlich gab es auch fürs leibliche Wohl von Burger, Rostbratwurst bis Speiseeis so Einiges zu genießen. Am Sonntag fand im Belkerstation ein Oktoberfest statt und am Montag ein Frühschoppen für Jedermann in allen Dirminger Kneipen und auf dem Festplatz. Bereits am Freitag vor der Kirmeseröffnung lud die Kolpingfamilie zum traditionellen „Dullesturnier“ im Gasthaus „Schuhhannesse“ ein.
Bis Montagabend wurde drei Tage lang in Dirmingen kräftig gefeiert. Aber auch das schönste Fest hat mal ein Ende und so endete auch diesmal am Kirmesmontag die Kirmes in Dirmingen. Aber alle freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit dem Kerwepaar im nächsten Jahr.
Fotos: Frank Klein