Schloss Buseck ist ein 1735 erbautes Barockschlösschen im Ortsteil Bubach-Calmesweiler und ein bedeutendes Zeugnis für die Geschichte der ehemaligen Herrschaft Eppelborn.
Im Jahre 1735 ließ Freiherr Ernst Johann Philipp Hartmann von Buseck das barocke Kleinod als Verwaltungssitz der Herrschaft Eppelborn-Calmesweiler und als Witwensitz für seine Frau Anna, geborene Maria Freiin von Butlar, in sonniger Lage westlich der Straße von Bubach-Calmesweiler nach Macherbach erbauen.
Die Herrschaft Eppelborn und die Besitzer des Schlosses
Bei der am 16. April 1663 vorgenommenen Erbteilung der Herrschaft Eppelborn-Calmesweiler zwischen Christoph Ludwig von Löwenstein und seiner Schwester Maria Margarethe, verheiratet mit Conrad Philipp von Buseck, erhielt Maria Margarethe Calmesweiler, Bubach und Macherbach, während Christoph Ludwig Eppelborn bekam. Mit dem Tode Christoph Ludwigs von Löwenstein 1668 erbte Maria Margarethe von Buseck auch Eppelborn. Die Herrschaft Eppelborn-Calmesweiler blieb bis zur Französischen Revolution im Besitz der Familie von Buseck. Das Schloss mit Hofgut besaßen sie bis 1866, das dann an die Freiherren von Thünefeld kam, und 1937 übernahm die Gräfin Gabriele von Andlau-Homburg, verheiratete Weber, den Buseck’schen Besitz. Seit ihrem Tode im Jahre 1953 gehörte das Schloss der Erbengemeinschaft Weber. 1996 erwarb schließlich die Gemeinde Eppelborn das Schlossgebäude mit der dazugehörenden Parkanlage. 1997 ging das Schlossgebäude mit der Fläche rechts neben der Zuwegung zu dem Schloss in den Besitz des Architekten Bernd Wirtz über. Der Park mit Teich ohne die Zuwegung verbleibt bei der Gemeinde Eppelborn.
Das Schloss
Der Architekt des Bauwerkes sind nicht überliefert. Das Schloss ist ein schlichter, zweigeschossiger, barocker Rechteckbau mit niedrigem Kellersockel und fünf Fensterachsen. Diese laufen vom Keller über beide Geschosse bis in die Gaupen des Kniegeschosses vom Mansarden-Walmdach durch. Die mittlere Achse ist als Portalachse mit einfacher Treppe und einer Balkontür im zweiten Stock besonders betont.
Die nach Osten, Westen, Süden und Norden ausgerichteten Außenmauern haben ein Aufmaß von 13,5 x 14,5 m. Die Ecken sind gequadert, die Fenster- und Türgewände sind profiliert. In den Segmentbögen der Fenster sitzt jeweils ein Schlussstein. Auf dem Schlussstein über dem Hauptportal der Südseite finden sich die Jahreszahlen 1735 sowie 1779 und 1884, die Erbauung und Umbauten angeben.
Neben der rechten Portalseite ließ der Erbauer die Allianzwappen (Ehewappen) der Familie mit den Schriftzügen „Buseck – 1686 – Fechenbach“ und „Buseck – 1722 – Butlar“ anbringen. Nach Renovierungsarbeiten brachte man an der linken Portalseite das Wappen der Eheleute „Amandus de Buseck / Antonia de Buseck“ mit der Jahreszahl 1781 an.
In dem gegen Ende des 19. Jahrhunderts an der Nordseite des Barockbaues angebauten Türmchens befindet sich im dritten Stockwerk – in Höhe der Mansarden – die Schlosskapelle. Es ist ein kleiner Raum (3,30 x 1,90 m) mit drei Spitzbogenfenstern an der West-, Ost- und Nordseite, der durch die Mansardenetage betreten werden kann. Auf dem Türmchen mit dem geschieferten Aufsatz und einmal abgesetzter Pyramide befindet sich ein schmiedeeisernes Kreuz.
Das Schloss war ursprünglich von stattlichen Wirtschaftsgebäuden umgeben, die aber mit der Zeit mehr und mehr zerfielen und schließlich 1884 abgerissen wurden. Nach dem Abbruch der Wirtschaftsgebäude wurde das Schloss renoviert. Auf dem Dachfirst brachte man zwei Windfahnen, Greif und Schwan, an. Im neu gestalteten und angepflanzten Gelände des Hofgutes wurde vor der Südseite des Barockgebäudes ein Weiher angelegt. Für viele Jahre war das Schloss mit der schmucken Parkanlage eine Sehenswürdigkeit und ein Blickfang.
Das romantische Schloss, das sich noch Mitte der 1990er Jahre in einem maroden Zustand befand, wurde ansehnlich restauriert und dafür 2003 mit dem Saarländischen Denkmalpflegepreis ausgezeichnet. In der Mansardenetage des Schlossgebäudes befindet sich seit dem Jahr 2000 eine Kulturetage mit dem Kulturamt der Gemeinde Eppelborn, einem historischen Raum und einem Trauzimmer, in den neben Eheschließungen auch kleine Kammerkonzerte durchgeführt werden können. Im Erdgeschoss können im Café Schloss Buseck ein gutes Frühstück und die Aussicht auf den Schlossteich genossen werden.
Literatur:
Johannes Naumann: „Barockes Eppelborn – Sitz der Freiherren von Buseck“
Edition Stiftung Kulturgut Gemeinde Eppelborn – Band 4
(Eppelborn 2008)