Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung überreichte der saarländische Innenminister Reinhold Jost Zuteilungsschreiben für Städtebaufördermittel an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der saarländischen Kommunen. Eingeladen war auch der Eppelborner Bürgermeister Andreas Feld, der betonte, dass es ohne die Hilfen von Bund und Land in den Kommunen nicht möglich sei, in den Städtebau zu investieren.
Innenminister Reinhold Jost erklärte im Rahmen der Übergabe: „Die Städtebauförderung war in den letzten 50 Jahren ein wichtiges und verlässliches Instrument bei der Bewältigung der Herausforderungen, vor allem in den Stadt- und Ortskernen. Künftig wird das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung eine immer größere Rolle bei den Konzepten und bei der Umsetzung der städtebaulichen Gesamtmaßnahmen spielen. Daher benötigen wir intelligente nachhaltige Konzepte, die schrittweise umsetzbar sind, aber auch regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden.“
Vor diesem Hintergrund sei es von Vorteil, dass die Städtebauförderung flexibel in der Ausgestaltung sei, die aktuellen Herausforderungen wie etwa den Strukturwandel oder die hohe Verkehrsbelastung aufgreife und auf die Bedürfnisse der Kommunen eingehen könne, wie er erläuterte.
Eingeladen waren die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nach Quierschied in die Q.lisse. Die Halle sei gemeinsam mit ihrem Umfeld in Quierschied ein Paradebeispiel dafür, wie Stadtentwicklung im besten Falle funktionieren könne, wie der Minister sagte.
Insgesamt werden Zuteilungen zu Gesamtkosten in Höhe von 30.385.000 Euro für insgesamt 43 Gesamtmaßnahmen und vier zusätzliche Einzelmaßnahmen an die Kommunen verteilt. Mit 8.865.000 Euro erhält der Landkreis Saarlouis dabei den größten Teil der Fördersumme.
6.210.000 Euro entfallen auf den Landkreis Neunkirchen, während der Regionalverband Saarbrücken 4.683.000 Euro und der Landkreis Merzig-Wadern 4.791.000 Euro erhält. Die finanzielle Unterstützung für den Saarpfalz-Kreis beläuft sich auf 3.135.000 Euro, während er im Landkreis St. Wendel 2.701.000 Euro beträgt.
Hintergrund: Seit 1971 ist die Städtebauförderung zentraler Bestandteil der Stadtentwicklungspolitik des Landes und der saarländischen Städte und Gemeinden. Mit ihrer Unterstützung sollen städtebauliche und funktionale Missstände beseitigt werden. In den vergangenen 50 Jahren hat das Saarland in diesem Zusammenhang insgesamt rund 200 städtebauliche Gesamtmaßnahmen finanziell unterstützt und hierfür Mittel (Bund/Land/Gemeinde) von über 600 Millionen Euro bereitgestellt. Ziel aller Gesamtmaßnahmen ist die Herstellung von nachhaltigen städtebaulichen Strukturen und die Umsetzung einer integrierten und ganzheitlichen Stadtentwicklung.
Die aktuellen Herausforderungen für die Innenstädte und Ortskerne, die durch die Corona-Pandemie verstärkt wurden, wie die Zukunft des stationären Einzelhandels in den Innenstädten und die Konkurrenz durch den Online-Handel oder die Bedeutung von attraktiven Freibereichen in den Stadt- und Ortskernen bis hin zum Klimaschutz, werden zukünftige Themen in der Stadtentwicklung und somit auch in der Städtebauförderung sein. Daneben geht es vor allem in den kleineren Gemeinden um die Lebensfähigkeit der Ortskerne, um die Anpassung der Infrastruktur an künftige Bedarfe und um die Attraktivität für ihre Bewohner.
Der „Tag der Städtebauförderung“ wird seit 2015 jährlich zentral für das Saarland in einer saarländischen Kommune veranstaltet. Dabei wird den Kommunen ein Forum zur Vorstellung ihrer Projekte und zum Austausch miteinander eröffnet. Außerdem soll der „Tag der Städtebauförderung“ der Bevölkerung Informationen zu Aufgaben, Umsetzung und Ergebnissen der Städtebauförderung näherbringen. Auf diese Weise sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Akteure zur Mitwirkung an Entwicklungen der Quartiere in den Städten und Gemeinden motiviert werden. Gleichzeitig soll das bisherige Engagement aller Akteure in den Prozessen der Stadtentwicklung gewürdigt werden.