Gemeinderat beschließt Doppelhaushalt für 2025/2026

Die Sanierung der kommunalen Gebäude ist eine der größten Herausforderungen, mit denen sich die Gemeinde Eppelborn konfrontiert sieht. Die finanziellen Spielräume werden immer enger, wodurch es zunehmend schwieriger wird, die eigene Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Besonders problematisch sind Baumaßnahmen an alten Gebäuden, da diese oft extrem kostenintensiv und schwer planbar sind. Zusätzlich hat der bürokratische Aufwand für Förderanträge und Genehmigungsverfahren erheblich zugenommen, wodurch dringend benötigte Projekte weiter verzögert werden. Die finanzielle Belastung durch die Sanierungskosten und den bürokratischen Mehraufwand hat sich auch in den Haushaltsberatungen deutlich bemerkbar gemacht. Es wird immer schwieriger, die Balance zwischen notwendigen Investitionen und einer soliden Haushaltsführung zu wahren.

Ausgaben steigen stärker als Einnahmen

In ihrem Doppelhaushalt rechnet die Gemeinde Eppelborn für das Jahr 2025 mit einem planmäßigen Fehlbetrag von 4,4 Mio. € und für das Haushaltsjahr 2026 mit einem Fehlbetrag von 6,9 Mio. €, denn letztlich reichen der leichte Anstieg beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer sowie höhere Schlüsselzuweisungen und sonstige Einnahmen nicht aus, die dynamisch steigenden Ausgaben auszugleichen. Rund 77% aller Steuereinnahmen der Gemeinde Eppelborn fließen in 2025 unmittelbar über die Kreisumlage zur Finanzierung des Landkreises ab – stolze 12.438.900 €. Steigende Personalkosten in der Gemeindeverwaltung selbst, infolge von Tarifsteigerungen und einem höheren Personalbedarf in Kita-Einrichtungen sowie höhere Zinsbelastungen und allgemein gestiegene Preise für den laufenden Sachaufwand aufgrund von Inflation schränken den Handlungsspielraum weiter ein.

Investitionen von 13 Millionen geplant

„Trotz angespannter Haushaltslage werden wir in der Gemeinde Eppelborn rund 13 Millionen Euro investieren, denn nicht investieren ist keine Option“, so Bürgermeister Andreas Feld. In den Jahren 2025 und 2026 müssen daher klare Schwerpunkte gesetzt werden: Der Ausbau und die Sanierung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen stehen im Zentrum des Investitionspakets. Bürgermeister Andreas Feld betont, dass die Gemeinde insbesondere bei der Kinderbetreuung und im Schulbereich nicht den Rotstift ansetzt. So fließen allein über 1 Million Euro in den Ausbau und die Sanierung der Kitas. Hier schlägt natürlich vor allem der Neubau der Kindertagesstätte in Humes zu Buche, der Anfang des kommenden Jahres bezugsfertig sein soll.

Das Investitionsvolumen für den Ausbau und die Sanierung der Schulen kann sich ebenfalls sehen lassen. Für rund 1.9 Millionen € soll bis Ende 2026 unter anderem die Freiwillige Ganztagsschule (FGTS) in Wiesbach ausgebaut, die sanitären Anlagen an der Grundschule Eppelborn saniert und die Heizungsanlage in der Grundschule in Wiesbach erneuert werden.

„Investitionen in Bildung und Betreuung sind Investitionen in die Zukunft unserer Gemeinde“, so Bürgermeister Feld. „Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es wichtig, dort Schwerpunkte zu setzen, wo sie den größten gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.“ Die Gemeinde Eppelborn sendet mit dem Haushalt 2025/2026 ein wichtiges Signal: Zukunftsfähigkeit beginnt bei den Kleinsten.

„Es ist besser, jetzt zu investieren, als in einigen Jahren viel teurer sanieren oder gar neu bauen zu müssen“, unterstreicht Feld. Dabei spielt er vor allem auf die geplanten Investitionen im Eigenbetrieb „Freizeit und Hallen“ an. Im Doppelhaushalt sind hier insgesamt über 2.5 Millionen Euro für die Sanierung und Instandhaltung der Schulturnhallen, Mehrzweckhallen, der Bürgerhäuser sowie des Hallenbades vorgesehen.

Ausfinanzierung über Förderungen und zusätzliche Kredite

Die Finanzierung der Investitionen erfolgt maßgeblich über Förderprogramme von Bund und Land sowie durch Sonderkredite. 2025 ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 3,5 Millionen Euro geplant, für 2026 sind es 2,8 Millionen Euro. Bürgermeister Andreas Feld macht klar: „Ohne Fördergelder lassen sich größere Projekte kaum noch realisieren. Wir können Investitionen nur dann umsetzen, wenn Fördermittel auch tatsächlich und rechtzeitig zur Verfügung stehen. Die zunehmende finanzielle Abhängigkeit der Kommunen nimmt uns immer mehr die Möglichkeit, eigenständig zu gestalten.“

In Abstimmung mit den Ortsräten wurden Projekte priorisiert und die Gelder dafür mit der Zustimmung des Gemeinderates von Gemeindeseite aus bereitgestellt. „Ob und wann diese abgerufen werden, hängt dann allerdings auch davon ab, ob und wann uns Zuschüsse durch Förderprogramme zur Verfügung gestellt werden.“, so Bürgermeister Feld abschließend.

 

Die wichtigsten Zahlen im Überblick (Zahlen gerundet):

Ergebnishaushalt 2025 (2026):

Erträge: 34,2 Mio. € (33,8 Mio. €)

Aufwendungen: 38,6 Mio. € (40,7 Mio. €)

Jahresergebnis: -4,4 Mio. € (-6,9 Mio. €)

 

Investitionen 2025 (2026)

Kernverwaltung: 5,75 Mio. € (4,85 Mio. €)

Eigenbetrieb Freizeit und Hallen: 890.434 € (1,63 Mio. €)

Gesamtinvestitionen: 6,64 Mio. € (6,48 Mio. €)

Veröffentlicht am  09.04.2025
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